Im März 2005 entdeckte ich
kleine Pusteln auf meiner rechten Brust nahe dem Brustbein. Beim Mamma-Sono
sah der Bereich völlig normal
aus.
Weil die Pusteln nach
einiger Zeit noch immer da waren, ging ich zur Hautärztin. Diese nahm zunächst
einen Abstrich auf Pilze und behandelte auf Ekzem, bis das Ergebnis vom Abstrich
kam. Die Pusteln hatten sich weiter ausgebreitet, der Pilzabstrich war negativ.
Nun nahm die Hautärztin eine Probe aus der Haut, um sicher zu sein, dass es
nichts mit dem Krebs zu tun hat. Es sähe aber nicht so aus (O-Ton Hautärztin und
Onkologin) – habe ich das nicht schon mal gehört???
Nach einer Woche bangen
Wartens das Ergebnis: Erysipelas carcinomatosa, bösartige Zellen innerhalb der
Lymphbahnen in der Lederhaut.
Es war Glück, dass diese Krebszellen
eine Entzündung verursacht haben, die sich nach außen als Rötung zeigte. Sonst
hätten sich die bösartigen Zellen ungestört weiter ausbreiten können.
Ich war ziemlich
sauer, dass ich schon so bald nach der letzten
Therapie wieder gegen den Krebs kämpfen musste und war
mir sicher, dass
ich nun um eine Chemo nicht herumkomme, obwohl alle weiteren Untersuchungen
zum Glück wieder ohne Befund blieben. Die Onkologin und die Strahlentherapeutin
sagten aber, dass sich Hautmetastasen sehr gut mit Strahlentherapie behandeln
lassen. Es folgten vom 20.6.-20.7.2005 23x Strahlenthera der Haut rechte
Thoraxwand parasternal, insgesamt 46 Gy
Die
Therapie vertrug ich wieder relativ gut. Dieses Mal
wurde oberflächlich bestrahlt, dafür aber mit
stärkeren Strahlen. Die Haut hat sich stark gerötet,
wurde trocken und juckte. Nach Ende der Thera bekam
ich vom Hautarzt den Tipp, Umschläge mit schwarzem
Tee zu machen, was richtig gut geholfen hat. Die Haut
hat sich schnell erholt, wenn sie auch
in dem Bereich noch heute dunkler aussieht als vorher.
Nach der Strahlenthera
waren die Pusteln weg. Da die Metas auf dem Ultraschall schon vorher nicht sichtbar
waren, sollten als Kontrolle nun die Tumormarker
dienen.
Auf meine Frage, ob ich denn nicht
jetzt mit Herceptin und der AHT aufhören könnte, wenn trotzdem neue Metas
kommen, antwortete mir der Onkologe, "wer weiß, was Sie jetzt hätten, wenn Sie
diese Therapien nicht machen würden". Das klingt einleuchtend, darum bleibt mir
das bisherige Therapie-Schema erhalten.
Ich
habe nur noch einen Wunsch: Das der Krebs sich jetzt
lange zurückhält, damit ich endlich mal wieder
ein bißchen "normal" leben kann. Ein ganz
normales Leben ist durch die Therapien und ihre Nebenwirkungen
nicht möglich, was ich auch akzeptiert habe, aber
eine "Gefechtspause", in der ich die schönen
Dinge des Lebens genießen und vielleicht auch mal
wieder arbeiten kann, wäre schon nicht schlecht.
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